Moordorf, gestern und heute / weiterlesen
Lange Zeit hatte der Ort im Moor zu Unrecht einen schlechten Ruf. In einer Doktorarbeit hat der ostfriesische Schriftsteller Andreas Wojak für das Buch „Moordorf“ recherchiert und in zahlreichen Gesprächen mit älteren Personen erfahren, unter welchen Bedingungen die Siedler gelebt haben und was ihnen an Unrecht zugefügt worden ist. Den unerfahrenen Siedlern wurden über 100 Jahre die Entwässerung durch den Bau eines Kanals verwehrt, und saßen somit in ihren kleinen Torf- oder Grassoden- Hütten auf dem feuchten Untergrund, dem außer Torf kaum Ernteerträge abgerungen werden konnte. Die Männer verdingten sich als Landarbeiter, als Hilfsarbeiter im Emder Hafen oder in der Heringsfischerei. Die Frauen und ältere Männer banden Heidebesen und knüpften Matten aus Naturfasern, um ihr Einkommen zu verbessern. In der Nazi- Zeit wurde vielen Personen zu Unrecht Verleumdungen angehaftet, unter der sie zum Teil zeitlebens gelitten haben. Daraus hat sich auch eine politische Einstellung ergeben, die begründet ist.
Heute ist Moordorf ein gut entwickelter Ort in der Gemeinde Südbrookmerland, mit Vorzeigecharakter. Es lohnt sich, die Wahrheit über Moordorf durch Karlo Schoon zu erfahren.