Geschichte des Eilandes
Heinrich Tebbenhoff, Großefehn, Seine Geschichte, Ostgroßefehn 1963 , S.40ff (H.T.) Manfred Wittor, Mühlen in Großefehn, 2002, S.301ff (M.W.), Ergänzungen von Heyo Onken (H.O.) nach einem Zeitzeugeninterview mit Johann Schlömer Oktober 2015, und Brandkassenregisterauszüge, erstellt von Martina Balzen und Gebhard Siefken (BrA) Zusammengestellt von Kerstin Buss Oktober 2015, überarbeitet Mai 2023
· 1766 Der Holzhändler Johann Hermann Rhoden verkauft sein Haus in Aurich und verlegt sein Geschäft nach Großefehn. Seine Frau Ahrendje Janssen Kruse stammt aus Großefehn.
· 1776 Rhoden kauft ein 3,5 Diemat (ca. 2 ha) großes Stück Moor-land, nahe der Schewenbrücke von Tönjes J. Cassens und erbaut das erste Haus auf dem Eiland. (H.T.)
· 1783 Der Holzhändler verstirbt im Alter von 36 Jahren. Seine junge Witwe führt das Unternehmen weiter.
· 1792 König Friedrich Wilhelm II. genehmigt den Bau einer Schneide- und Barkmühle auf dem Eiland für die Witwe Rhoden, ihren Sohn Johann Wilhelm Rhoden und dessen Ehefrau Catharina van Höveling zum Sägen aller Art Holz und zum Mahlen von Bork. Verboten ist das Mahlen von Getreide. (H.T.)
· Ab 1797 Witwe Rhoden nimmt auf die Sägemühle nach und nach sieben Hypotheken auf. Das Unternehmen floriert nicht.
· 1810 Witwe Rhoden meldet Konkurs an.
· 1811 kauft Johann Frerichs, Schwiegersohn der Witwe, „Seg-möhlen“ und Wohnhaus aus dem Konkurs. Nun besitzt Familie Frerichs eine Mühle. Denn Johann ist ein Sohn des Frerich Jürgens, der für den Bau der Getreidewindmühle in Westgroße-fehn kämpfte, aber vom Timmeler Müller überboten wurde. (H.T.)
· 1830 überlässt Johann Frerichs die Mühle seinem Sohn Johann Hermann Frerichs. Es gibt zwei weitere Partner bis 1841.
· 1846 wird eine Knechtswohnung mit Scheune südöstlich der Mühle gebaut, (M.W.), vermutlich für den Sägemüllerknecht Oltmann Soeken Schoon (*1832).
· 1850 Johann Hermann Frerichs baut ein zweites Haus mit Scheune, später dazu noch eine Holzscheune.
· 1852 Die Mühle brennt ab.
· 1853 Eine neue Mühle ist errichtet.
· 1858 brennt die Mühle wieder ab. Sechs Monate später ist eine neue Mühle errichtet: ca. 17 m hoch, die Flügel mit einer Flucht von 17 m. Erneut bezahlt von der Mühlensocietät. (M.W.)
· 1884 Johann Frerichs, Sohn von Jann Frerichs, ist neuer Eigentümer des Eilands. Der Versicherungswert der Knechts-wohnung verdoppelt sich fast. Der Sägemüllerknecht Schoon hat inzwischen Familie. (M.W.)
· 1894 Schiffszimmermeister Coob Schlömer kauft das Gelände. Er stammt aus Nordgeorgsfehn, betrieb seit 1883 eine kleine Werft auf Lübbertsfehn mit seinem Bruder. (H.O.)
· 1903 Die Gebrüder Schlömer verlegen ihren Firmensitz nach Oldersum, um dort größere Schiffe zu bauen. (H.O.) Das südliche Gulfhaus mit Weide bleibt im Besitz von Coob Schlömer. Der Holzhändler und Bautechniker Jann Jibben Dannholz aus Timmel kauft das nördliche Eiland mit Gulfhaus (heute Museum), Mühle, Sägerei sowie dem Arbeiterhaus.
· 1904 Dannholz errichtet ein Maschinenhaus mit Transmissions-anbau. Nochmals hält „moderne Technik“ Einzug. (M.W.)
· 1905 die Mühle brennt zum dritten Mal ab. Sie wird nicht wieder aufgebaut. Als neuer Antrieb des Sägewerks dient jetzt eine Dampfmaschine, später ein Elektromotor. Dort arbeiten als Sägeknechte Oltmann Soeken Schoon (wohl schon seit 1846, verstorben 1921) und sein Sohn „Lüttje Soek“ (1880-1956).
· 1912 Der Stellmachermeister Johann Brunken kauft Gulfhaus, Sägerei, Maschinenhaus, Transmissionshausanbau und „Holz-bude mit Wohnung“ von Dannholz. (BrA)
· Johann Brunken nutzt das Sägegatter als Lohnbetrieb, aber auch für den eigenen Bedarf, um landwirtschaftliche Maschinen wie kleine Motormühlen, Rübenschneider, Bauernmühlen, Windfegen, Dreschmaschinen u.a.m. herzustellen. Es ist eine umfangreiche Maschinenfabrik, die mit dem Lauf der Industria-lisierung aber nicht mithalten kann und eingestellt wird. (H.O.)
· 1948 Follrich Onneken übernimmt das Geschäft seines Großvaters, betreibt einen Baustoffhandel und eine Tankstelle. Beides entwickelt sich immer schlechter. (H.O.)
· 1965 Follrich Onneken schließt die Sägerei. (H.O.)
· 1974 Johann Schlömer verkauft seinen Bauernhof an den Bauunternehmer Wilhelm Saathoff aus Lübbertsfehn, der hier Wohnhäuser errichten will (BrA). Schlömer siedelt mit seiner Landwirtschaft nach Lübbertsfehn aus. (H.O.).
· 1985 Die Gemeinde Großefehn beschließt den Entwurf eines Bebauungsplanes für das Eiland.
· 1986 kauft sie das Grundstück von Follrich Onneken, schließlich auch das ehemalige Schlömersche Anwesen vom Bauunter-nehmer Wilhelm Saathoff.
· 1987 Das Sägewerk wird durch Bauhofmitarbeiter restauriert.
· 1991 Das Fehnmuseum Eiland wird eröffnet.
· 1993 Ein kleiner Kran zum Anheben der Stämme wird erworben.
· 1995 Gemeinde errichtet die Nebenscheune (Remise).
· Ab 2006 Teestube Eiland ist verpachtet an Meike van Lengen.
· Seit 2008 ist Verein Fehnmuseum Eiland verantwortlich für Museum mit Gattersäge, Schmiede und Remise. Träger ist weiterhin die Gemeinde Großefehn.