Quelle: Plato - Plattdeutsches Tonarchiv  / Kurzbiographien -

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Wilhelmine Siefkes (1890 – 1984) war eine deutsche Schriftstellerin, die bevorzugt in niederdeutscher Sprache schrieb. Zudem war sie literarische Übersetzerin.

Siefkes wuchs in Leer auf, dort besuchte sie von 1900 bis 1910 das Lyzeum. In ihrem Beruf als Lehrerin fand sie Zugang zur niederdeutschen Sprache und begann mit dem Schreiben. Siefkes Interesse am politischen Geschehen wurde erst nach Ende des Ersten Weltkriegs geweckt. Sie sympathisierte mit sozialdemokratischen Ideen und arbeitete nebenamtlich für die Arbeiterwohlfahrt.

1933 wurde Siefkes wegen ihrer Ferne zum Nationalsozialismus aus dem Schuldienst entlassen und erhielt ein Schreibverbot. Sie schrieb dennoch weiter und veröffentlichte Erzählwerke und Märchenspiele unter dem Pseudonym „Wilmke Anners“. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs trat Siefkes nicht wieder in den Schuldienst ein; sie bestritt ihr Leben fortan als Schriftstellerin, und sie weitete ihre kulturpolitische Arbeit aus. Ihre Hauptschaffensphase lag zwischen 1949 und 1970, in der sie zahlreiche Romane, Gedichte, Erzählungen und Hörspiele schrieb, häufig orientiert an sozialen Konflikten. Ihre Autobiografie erschein 1979 unter dem Titel “Erinnerungen”.

Zu Ehren Siefkes verleiht die Stadt Leer alle vier Jahre den Wilhelmine-Siefkes-Preis, und zwar vorrangig an Werke, die in Ostfriesland entstanden sind oder ein regionales Thema zum Inhalt haben. Der plattdeutschen Sprache kommt hierbei als Ausdrucksmittel oder als Thema eine besondere Bedeutung zu. Im alten Rathaus der Stadt Leer befindet sich im “Wilhelmine-Siefkes-Zimmer“ eine Dauerausstellung zum Leben und Werk der Autorin.